Noch nie konnten sich Frauen in der westlichen Welt so frei und selbstbestimmt bewegen wie heute. Beruf, Sexualität, Kinder, Partner alle Möglichkeiten stehen uns offen. Haben wir aber mit diesen Möglichkeiten Zugang zu unserem tiefen ureigensten Weiblichen gefunden?
Die hormonelle Manipulation des weiblichen Zyklus hat der sexuellen Befreiung einen Boden bereitet. Die Frauengesundheit hat gravierend darunter gelitten. Fast jede junge Frau nimmt heute kurz nach der Menarche hormonelle Verhütungsmittel ein. Die Folgeerkrankungen können vielfältig sein: Schilddrüsendysfunkionen, Post-Pill-Amenorrhoe, Zysten, Myome, PCO-Syndrom, Endometriose u.v.m. Der natürliche Zugang zur Fruchtbarkeit, Sexualität und Weiblichkeit wird verhindert. Unsere spirituellen Zentren im Gehirn (Zirbeldrüse und Hypophyse) werden massiv unterdrückt.
Immer früher greifen heute junge Mädchen zur hormonellen Empfängnisverhütung. Wenn die Präparate nach langjähriger Einnahme abgesetzt werden, hat das weibliche Hormonsystem nicht gelernt alleine seiner Funktion nach zu kommen. Bei vielen Frauen stellt sich die sogenannte Post-Pill- Amenorrhoe ein, ein Ausbleiben der Regelblutung, das über Jahre anhalten kann.
Das Versiegen der Menstruation
Mit dem Ausbleiben der monatlichen Periode sind auch andere Funktionen eingestellt, die an den weiblichen Zyklus gekoppelt sind. Es kommt nicht zu einem Aufbau der Gebärmutterschleimhaut, und es werden auch keine Hormone bereitgestellt, die einen Eisprung oder eine Periodenblutung auslösen können. Manche Frauen beschreiben ihr körperliches Erleben in dieser Zeit, als ein „geschlechtloses Neutrum“. Sexuelle Lust oder ein positives Körpergefühl stellt sich nicht ein. Vielfältige Symptome, die man in der Medizin aus den Wechseljahren kennt, können auftreten: wie Hitzewallungen, Schweißausbrüche, trockene Schleimhäute, psychische Stimmungsschwankungen, Übergewicht, Haarausfall u.a.
Wenn diese Frauen in meine Heilpraxis kommen, haben sie meist schon einen längeren Leidensweg hinter sich. Über Monate oder Jahre haben die Frauen auf das Einsetzen der Menstruation oder gar eine Schwangerschaft gehofft. Im Bett hat sich große Unlust ausgebreitet und der Stress mit dem Partner über die fehlende Libido nagt am weiblichen Selbstwertgefühl. Die angebotene fachärztliche Hilfe bestand in Gabe von weiteren Hormonen, die den Eisprung auslösen sollten, oder einen Aufbau der Gebärmutterschleimhaut unterstützen. Die Frauen spüren tief, dass etwas nicht mit ihnen in Ordnung ist und etwas fehlt, das sie als Frau spüren und wahrnehmen lässt.
Viele meiner Patientinnen geben an, dass sie kurz nach dem ersten Einsetzen der Menstruation begonnen haben die Pille einzunehmen. Dies ist im Alter von 11-14 Jahren der Fall. Der Grund für die Einnahme ist bei den wenigsten der Wunsch nach einer sicheren Empfängnisverhütung. Es wird begründet, dass die Haut mit Einsetzen der Periode schlechter wurde, dass es Schmerzen während der Menses gab, oder die Blutungen in unregelmäßigen Abständen auftrat. Alles Symptome, die auf ein unausgereiftes Hormonsystem zurückzuführen sind.
In vielen Fällen wird die hormonelle Verhütung kontinuierlich fortgesetzt, bis sich um das dreißigste Lebensjahr ein Kinderwunsch einstellt. Zu diesem Zeitpunkt haben die Frauen bereits mehr als zehn Jahre (in vielen Fällen sogar 15-20 Jahre) ihren Körper hormonell manipuliert. Das jugendliche Hormonsystem, das sich zum Zeitpunkt der Menarche (Einsetzen der ersten Menstruationsblutung) noch im Entwicklungsstadium befand, ist frühzeitig in seiner Funktion unterdrückt worden.
Alles wirkt auf den gesamten Körper
Die Aufklärung über die Wirkung der Anti-Baby-Pille erscheint oft mangelhaft. Viele Patientinnen sind in meiner Praxis erstaunt, dass sich die Periode nach dem Einsetzen der Hormonspirale für fünf Jahre wegbleibt. Die Beschreibungen auf dem Faltblatt des Herstellers erwähnen das Wort „Amenorrhoe“ und werben auch für Umweltfreundlichkeit, da keine Hygieneartikel für die nächsten fünf Jahre verwendet werden müssen. Mehrmals haben mich Patientinnen in der Praxis aufgeklärt, dass der Hormonring (ein mit Hormonen präparierter Ring, der vaginal eingeführt wird und dort 21 Tage bleibt) laut Aussage des Frauenarztes nur lokal wirke und damit viel schonender wäre, als die oral eingenommene Pille. Immer wieder versetzen mich die Diskussionen, die ich mit den Patientinnen führe in großes Erstaunen. Wie kann ein Hormon im Körper nur lokal wirken? Es gibt keinen eigenen Blutkreislauf für die Genitalien der Frau. Wenn hormonelle Präparate in den Körper gegeben werden, wirken sie zentral über die Hormonzentren im Gehirn. Da spielt es keine Rolle, ob es eine „leichte“ Pille war oder ein Hormonring, der angeblich nur lokal wirkt.
Die hormonelle Fehlfunktion mit weiteren Hormonen zu behandeln ist aus Sicht der Schulmedizin logisch. Dort betrachtet man den Körper als ein System aus chemischen Vorgängen, deren Dysfunktion durch die Substitution von chemischen Substanzen ausgeglichen wird. Dass durch die Unterdrückung eines Hormonsystem auch andere Hormonzentren in Mitleidenschaft gezogen werden können (z.B. Schilddrüse), wird schulmedizinisch selten in Zusammenhang gebracht.
In der ganzheitlichen Medizin betrachtet man den Körper eher als physikalisches Gebilde. Die Körperfunktionen werden als energetische Vorgänge gesehen. Fällt eine Funktion aus, so braucht es eine Kraft oder Energie, die sie wieder anregt. Dies ist mit „energetischer“ Medizin wie z.B. Homöopathie oder Akupunktur möglich. Wenn wir anfangen die Prozesse in unserem Körper intensiver wahrzunehmen, fällt es uns auch leichter hinzuhören, wenn sich Dysfunktionen einstellen. Wir beginnen uns selbst als „Körpergeistseele“ kennenzulernen und Kontakt zu unseren Selbstheilungskräften aufzunehmen.
Seit vielen Jahren behandele ich frauenheilkundliche Probleme in meiner Praxis mit ganzheitlicher Medizin. Selten hat eine Frau in ihrer Krankheitsbiografie nicht von hormoneller Verhütung eine zeitlang Gebrauch gemacht. Die Liste der Nebenwirkungen ist lang und füllt in der „Roten Liste“ fast zwei Seiten. Folgeschäden, die nach dem Absetzen der Pille auftreten können, bleiben unerwähnt.
Vorzeitiges Klimakterium
Gerade in den letzten Jahren behandele ich vermehrt Frauen, die sehr früh ins Klimakterium kommen. Bei diesen Fällen beobachte ich, dass nach der Geburt des letzten Kindes eine Hormonspirale für 5 Jahre eingesetzt wurde. Nach fünf Jahren hormonell verursachter Amenorrhoe wird die Spirale entfernt und es stellt sich keine Regelblutung mehr ein, die Frau ist nahtlos in den Wechseljahren angekommen. Die Patientinnen sind zu diesem Zeitpunkt allerdings erst in einem Alter vor oder um das vierzigste Lebensjahr.
Vielleicht mag es praktisch erscheinen, dass frau in dem Alter nicht mehr die Last einer monatlichen Blutung hat, aber leider hat frau jetzt die Last der Beschwerden der Wechseljahre zu tragen. Wenn das Hormonsystem so früh seine Tätigkeit in diesem Bereich aufgibt, so hat dies eine Wirkung im gesamten Körper. Durch den Rückgang von natürlichem Östrogen im System kommt es z.B. zu einer Degeneration der Schleimhäute. Dies führt zu vielfältigen Symptomen an allen Schleimhäuten im Körper, mit denen wir uns sonst im Alter ab Mitte fünfzig auseinandersetzen. Für Frauen in einem Alter von vierzig Jahren ist dies eher ein großer Schock.
Frauen, die wegen eines unerfüllten Kinderwunsches in meine Praxis kommen, sind oft verzweifelt, dass die jahrelange hormonelle Verhütung im Körper eine Ursache für die Sterilität sein könnte. Eine Pillenpause von 3-6 Monaten ist ihnen nie nahegelegt worden, weil das den Zyklus durcheinanderbringen könnte.
Leben mit dem Zyklus
Der weibliche Körper ist in der Zeit der Fruchtbarkeit (an die vierzig Jahre im Leben einer Frau) in einem stetigen hormonellen Wandel. Meist in vier Wochen gehen Frauen durch den gesamten Zyklus, die Hormone schwellen in dieser Zeit an und ab. Anders als Männer sind Frauen dadurch nie hormonell stabil und es stellen sich je nach Hormonlage das eine oder andere Begleitsymptom ein (schlechte Haut, reizbare Stimmung, Essgelüste, stärkere oder schwächere Libido, Gewichtszunahme, veränderter Ausfluss, Kopfschmerzen u.a.). Gerade in heterosexuellen Beziehungen, ist achtsamen Männern diese Veränderung bekannt und kann durchaus eine Herausforderung sein. Über die Jahre lernen Frauen über den Umgang mit ihrer „monatlichen Unpässlichkeit“ zu leben. Sie lernen sich und ihren Körper kennen und damit auch ihre Grenzen. Über den Rhythmus der Blutung stellt sich eine vertraute Regelmäßigkeit ein, Stimmungen, Gelüste, körperliche Veränderungen sind uns über die Jahre bekannt. Je mehr wir bei uns selbst ankommen und unsere Weiblichkeit entdecken, desto harmonischer können wir in dem Auf und Ab der Hormone mitschwimmen. Zu Bluten ist dann nicht mehr etwas bedrohlich Störendes, sondern etwas Natürliches. Einen fruchtbaren Ausfluss zu haben ist dann nicht ekelig, sondern etwas Erfreuliches.
Hormone fließen lassen
Die Praxis der Heilenden Liebe aus dem Universal Healing TAO gibt uns die Chance unsere innere Frau zu entfalten. Wir können uns als Frau entdecken und auf den ureigensten Qi- Fluss in uns hören lernen. Eine natürliche Hormonbalance kann sich einstellen, vielfältige Frauenbeschwerden können damit gelindert werden.
Kontakt mit der inneren Frau
Unsere Mütter und Großmütter konnten uns meist kein gutes Vorbild sein, wenn es um das ureigenste Weibliche geht. Es ist ein Geschenk das in der heutigen Zeit holistische Heilmethoden und spirituelle Lehren wieder eine Renaissance erfahren. Diese Methoden und Lehren beschäftigen sich mit dem harmonischen Fluss der Lebenskraft in uns. Dies hat eine positive Auswirkung auf Körper, Geist, Psyche und Spiritualität. Wir finden wieder einen Kontakt zu unserem inneren Wissen, und so zu einer tiefen Selbstbestimmung. Dann lernen wir (vielleicht das erste Mal) in unserem Leben unsere Frau zu stehen und zu sein. Ein tiefer heilsamer Prozess, der wichtig für die gesamte Menschheit sein kann. Wenn wir Frauen wieder eine Anbindung zu unserer weiblichen Quelle finden, nehmen wir authentischer unseren Platz in der Welt ein.