Sehr viele Frauen leiden unter Dysmenorrhoe. Das Leben ist ein monatliches Auf und Ab an Lebensqualität. Neben massiven Unterleibsbeschwerden, stellen sich manchmal auch Übelkeit, Erbrechen, Migräne, Essgelüste und Wassereinlagerungen ein. In der Schulmedizin gibt es für diesen individuellen Symptomenkomplex nicht wirklich Heilmöglichkeiten. Den betroffenen Frauen wird nahegelegt über die Einnahme der Anti-Baby-Pille oder anderen hormonellen Verhütungsmethoden (Ring, Hormonspirale, 3-Monats-Spritze) die Beschwerden zu kompensieren. Bei vielen Frauen haben die Einnahme der Hormonpräparate auch eine positive regulierende Wirkung auf die Dysmenorrhoe. Als positiver Nebeneffekt ist die Periode dann auch regelmäßig.

Die Nebenwirkungen der Hormonpräparate zur Empfängnisverhütung sind allerdings recht vielfältig. Neben gedämpfter Libido, Migräne, könnten sich sogar Depressionen einstellen. Auch die anderen Hormonsysteme (wie zum Beispiel Schilddrüse) könnten in Mitleidenschaft gezogen werden, wenn ein Hormonsystem im jugendlichen Alter von außen reguliert wird.

Was also tun um mit dem monatliche „Übel“ gut zu leben, anstatt jeden Monat es zu überleben?

Gerade in der ganzheitlichen Medizin gibt es viele Ansätze, die helfen könnten die Dysmenorrhoe zu lindern.

  • So bietet die westliche Kräuterheilkunde mit spezifischen Tees oder Tinkturen die Möglichkeit die einzelnen Phasen im Zyklus zu begleiten und den Blutfluss zu harmonisieren. Wenn es neben den Schmerzen, auch stärkere Mensesblutungen gibt, so könnten hier auch spezifische Kräuter helfen.

  • Ein sehr umfangreicher Ansatz bietet die chinesische Akupunktur. Bei starken Schmerzen zur Periode könnten im Zyklusverlauf bestimmte innere Qi- Gefäße (außerordentliche Gefäße) geöffnet werden. Diese verlaufen energetisch durch die Genitalien der Frau und helfen Qi und Blut (chinesisch verdichtetes Qi) zu bewegen. Damit erleben manche Frauen die erste schmerzfreie Menstruation ihres Lebens. Gerne weise ich Frauen auch ein, bestimmte Punkte selbst zu akupressieren, um bei Beginn der Schmerzen diese zu lindern. Der Schmerz kann in manchen Fällen innerhalb von 10 Minuten nachlassen.

  • Die klassische Homöopathie wirkt anders als die chinesische Akupunktur, aber mittelfristig tiefgreifender. Eine schmerzhafte Periode wird immer als ein Ungleichgewicht der Lebenskraft betrachtet und anhand der gesamten Symptome könnte ein Akutmittel die Beschwerden lindern. Allerdings unterscheidet man in der Homöopathie akute und chronische Beschwerden. Im Fall einer Dysmenorrhoe wären das monatliche Auftreten der Schmerzen die akuten Beschwerden. Daß der Körper aber eindeutig eine Störung im Menstruationszyklus aufweist würde man eher als chronische Beschwerde einordnen. Meist gibt es neben der schmerzhaften Periode noch andere Beschwerden, die man in einer sogenannten Konstitutionsbehandlung mit einbeziehen würde. Ziel der Behandlung ist alle Beschwerden zu heilen und den Körper wieder ins Gleichgewicht zu führen.

  • In der taoistischen Tradition gibt es viele Körperübungen und Selbstmassagen für die Frau, um ihr Qi zu harmonisieren und damit auch den Zyklus positiv zu beeinflussen. Dafür ist die Teilnahme an einem Kurs für Frauen hilfreich, um die Übungen zu erlernen. (www.healing-tao-berlin.de)

Insgesamt ist meine Erfahrung aus der Praxis, daß eine schmerzhafte Regel nicht die Regel sein muss. Man kann Mütter und junge Frauen nur ermutigen, den Weg in die ganzheitliche Medizin zu gehen, um die natürlichen Prozesse im Körper besser zu begleiten und von Anfang an auf einen bewußteren Pfad des Frauseins unterwegs zu sein.

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