Heilende Liebe und Heilendes Tao für Frauen
Die Prinzipien von Yin und Yang sind mittlerweile auch im Westen bekannt. Durch den Einzug der chinesischen Medizin (Akupunktur, Qi Gong, Tai Chi, u.a.) in unsere Kultur haben wir diese Art und Weise, die Welt und alle Lebewesen zu betrachten, kennengelernt. Die Umsetzung der Lehre in unseren normalen Alltag ist dennoch noch sehr gering. In unserer Gesellschaft ist das Yang, also das Aktivitäts- Prinzip anerkannter, weshalb wir oft nicht wissen wie wir dem Yin Raum und Nahrung geben können. Gerade wir Frauen in unserer westlichen Gesellschaft haben sehr gut gelernt, unseren Mann zu stehen, aber niemand hat uns gezeigt, wie wir auch Frau-sein-dürfen. Frau-sein-dürfen wird häufig mit Emanzipation und Frauenpower assoziiert, was eigentlich nur eine Verstärkung der Yang- Qualitäten der Frau darstellt. Dies ist in Ordnung und hat durchaus seine Berechtigung im Leben, nur hat die Yin-Qualität auch ihre Berechtigung. Für die heutigen Frauen ist es ein sehr schwieriger Balanceakt zwischen Beruf, Familie, Partnerschaft, Kindern und Alltag ein in sich ruhendes, nährendes Lebensgefühl zu entwickeln. Wird uns doch täglich alles abverlangt und die Möglichkeiten zur Besinnung oder zum In- sich-kehren sind sehr gering.
Die häufigste Folge eines aktiven Frauenlebens in unserer Gesellschaft ist Krankheit. Frauen spüren aufgrund ihrer energetischen Beschaffenheit ihre Erschöpfung und schwindende Gesundheit viel eher. Sie gehen auch eher zum Arzt, statistisch gesehen sogar 5x häufiger als Männer. Das energetische Ungleichgewicht, in dem die Frauen heute viel stärker leben als 30 Jahre zuvor, wird von unserer herkömmlichen westlichen Medizin nicht balanciert. Pillen können keine Energie balancieren oder Lebenskraft wieder auffüllen. Es bedarf anderer Heilweisen wie Homöopathie, Qi Gong, chinesische Medizin und andere energetische Medizin.
Frauen spüren eher was ihnen gut tut. Frauen haben auch ihre Zweifel, Ängste und Vorbehalte, aber sie haben dennoch einen sehr guten Zugang zu ihrer inneren Stimme: der weiblichen Intuition.
Die Intuition wird schon seit mehreren tausend Jahren in der chinesischen Medizin genutzt. Alte taoistische Übungen können uns die Stabilität und Ruhe zurückgeben, unsere Mitte neu oder wieder zu entdecken.
Aufgrund unserer energetischen Beschaffenheit sind wir Frauen viel empfänglicher und offener für Disharmonien aus unserer Umwelt. Die Folge ist: wir nehmen Energien auf, können sie nicht gut verarbeiten und diese Energien fangen an, uns selbst in Unausgeglichenheit und Disharmonie zu bringen. Wir kennen diese Beschwerden alle, wir selbst würden uns als reizbar, angespannt, unwohl, empfindlich bezeichnen. Männer haben andere Worte dafür gefunden, die auch passen, aber weniger freundlich sind: zickig, grillig, hysterisch...
Im Universal Tao gibt es mehrere Übungen, um uns von negativen Energien in unseren Organen zu befreien. Der Volksmund sagt, da läuft die Laus über die Leber, das geht mir an die Nieren, das verschlägt einem den Atem, das will ich nicht schlucken. Indirekt bezeichnet dies die negativen Emotionen, die im Taoismus den einzelnen Organen zugeordnet werden: Ärger / Leber, Angst / Niere, Mutlosigkeit / Lunge, Sorgen / (Magen)-Milz. Wenn wir diese Emotionen aufnehmen und fühlen, setzen sie sich in unsere Organe fest und ziehen uns harmonisierende Energie ab. Aus diesem Grund und zur Vitalisierung unserer Organe ist es gut, die negativen Emotionen loszulassen und die positiven Emotionen zu nähren. Die taoistischen Übung des inneren Lächelns gibt uns die Möglichkeit in Kontakt und Zwiesprache mit unseren Organen und Emotionen zu treten. Wir können durch ein liebevolles Lächeln unsere Organe mit positiver Energie nähren. Eine andere Übung: »Die sechs heilenden Laute« gibt uns die Möglichkeit, durch die heilenden Laute angespannte und gestaute Energie loszulassen und uns mit heilender Energie zu füllen.
Für Frauen und Männer bietet das Universal Tao separate Übungen zur Harmonisierung und Stärkung der Sexualenergie (Ching Chi). Beide Geschlechter haben unterschiedliche Art von Ching Chi. Bezeichnen die Taoisten die männliche Sexualenergie eher als Feuer, was heiß und aktiv seinen Weg nach außen sucht, so ist das weibliche Ching Chi eher wie Wasser, was ruhig und kühl ist und vom Feuer erhitzt werden möchte. Mit den Übungen des Universal Taos können wir lernen mit unserer Sexualenergie individuell umzugehen. Sie ist die Basis für unsere Kreativität und Heilung.
Die Übungen lehren uns Frauen, unser Ching Chi zu bewahren, zu transformieren, zu kultivieren. Dies hilft uns, mehr Energie zur Verfügung zu haben und auch unsere positiven Emotionen zu nähren. Frauen, die die Übungen praktizieren, berichten von einer positiven Veränderung auf physischer Ebene was den monatlichen Zyklus und die damit verbundenen Beschwerden angeht. Es ist schon tief in uns verankert, das wir während der »Tage« irgendwie krank sind und uns unwohl fühlen. Mädchen bekommen dies früh mit, brauchen sie doch häufig während ihrer Tage nicht im Sportunterricht »mitzuturnen«.
Durch das Reinigen unserer negativen Emotionen brauchen wir uns bei der Menstruation weniger zu entgiften. Dies führt dazu, daß wir die Zeit der Menses angenehmer erleben können. Auch weibliche Übergangsphasen im Leben wie Schwangerschaft, Stillzeit, Abstillen, Fehlgeburten und Klimakterium können mit den Übungen des heilenden Taos ausbalanciert und harmonisiert werden.
Im Inneren berichten viele Frauen von einem anderen Zugang zu sich selbst und einer liebevollen Wahrnehmung ihrer eigenen Mitte. Auch werden die Selbstliebe, die Selbstachtung, das Selbstbewußtsein positiv genährt. Wir lernen uns im Alltag als »Yinwesen« besser abzugrenzen und in unserer Mitte zu ruhen.
In Bezug auf ihre eigene Sexualität erleben die Frauen eine verfeinerte Selbstwahrnehmung, einen neuen Zugang zu Themen wie Lust/ Unlust, sowie ein positiveres sexuelles Erleben. Es ist ein königinnenhaftes Gefühl, in den eigenen Ovarpalast zu atmen und das Pulsieren der Ovarien zu spüren. Ich wünsche jeder Frau diese kostbare Erfahrung.
Die taostischen Praktiken helfen Menschen in jedem Lebensalter einen tieferen Zugang zu sich uns seinem Körper, seinen Gefühlen und Seelenzustand zu bekommen. Wir stärken unsere Mitte und unsere Intuition. Die Taoisten bezeichnen das untere Tan Tien (den Bereich um den Bauchnabel) auch als zweites Gehirn. Es ist sehr wichtig dieses Gehirn zu stärken und wahrzunehmen. Die Taoisten würden sagen: »es warmhalten!«. Immer wieder berichten mir Patienten in der Praxis, das sie aus dem Bauch heraus bestimmte Entscheidungen getroffen haben und die sich doch meist als eine der besten bewährt haben.
Wir Frauen sind von Natur aus unserer Mitte meist näher als Männer, in unserem Unterleib spielt sich physisch deutlich mehr ab ( Menses, Schwangerschaft). Frauen fällt es leichter sich mit diesem zweiten Gehirn zu verbinden. Die Taoistischen Praktiken helfen uns, wieder tief in unseren Bauch einen Kontakt zu finden, unserem Frausein einen Boden zu geben.
Als ich vor einigen Jahren das heilende Tao selbst kennenlernte, wurde es für mich schnell zu einem festen Anker in meinem Alltag. Anfangs verstand ich nicht die gesamte Tiefe der Übungen, aber ich fühlte die Energie. Der Moment, als ich meinem Magen das erste Mal im Leben zulächelte, war magisch, ich bekam innerlich ein Bild von meinem Magen, der einen wilden ausgelassenen Tanz tanzte. Ein Aufatmen durch meinen ganzen Körper streifte mich. Die Praktiken des Heilenden Taos waren für mich Liebe auf den ersten Blick. Wie erleichtert war mein Magen, das er nach so langer Zeit endlich von mir gesehen wurde. Keine Therapie oder Meditation konnte mir vorher so tief eine Möglichkeit zur Selbstliebe oder zur Transformation geben.
Der alte Taoist Lao Tzu sagte vor langer Zeit: »Eine Reise von 1000 Meilen beginnt mit einem Schritt.«
Die Reise zu uns selbst kann 1000 Meilen weit sein, beginnen wir sie mit einem Schritt.